Physiologisch richtiges Schlucken
Beim Schlucken von Flüssigkeit oder Speise drückt sich die Zunge in einer Wellenbewegung gegen den harten Gaumen. Man schluckt bis zu 2000 mal pro Tag und man kann sich vorstellen, dass dabei große Kräfte ausgeübt werden. Der Zungenruhelage am oberen Zahndamm (Papilla inciciva) und der Schluckbewegung der Zunge kommen dabei wichtige kieferformende Aufgaben zu. Durch die ausgeübten Kräfte wird das Entwicklungswachstum gefördert.

Infantiles Schlucken
Beim Säugling geschieht der Zungenstoß nach vorne. Beim Saugen an der Flasche oder Schnuller muss die Zunge nach vorne ausweichen. Ab einem Alter von ca. 3 Jahren stellt sich die Zungenbewegung durch das Kauen von fester Nahrung allmählich um.

Falsche Schluckbewegung Geschieht diese Umstellung nicht, drückt die Zungenkraft gegen die sich entwickelnden Zähne und kann Zahnfehlstellungen verursachen. Oft geht dies mit einer offenen Mundhaltung und Mundatmung einher. Der Tonus der Lippen-und Zungenmuskulatur ist bei einer Mundatmung viel schwächer. Bei mangelnder Lippen- und Zungenkraft können Laute, die eine besondere Atemspannung und Artikulationsspannung erfordern - wie vor allem /s/ /sch/ /k/ - nicht richtig ausgesprochen werden.

Schluckfunktionstraining
Bei medizinischer Indikation kann eine Sprachtherapie nötig werden. Es wird ein individuelles Übungsprogramm für das Kind zusammengestellt. Die kontinuierliche Unterstützung der Eltern und Bezugspersonen ist in diesem Fall sehr wichtig, um die Umstellung des Bewegungsmusters erfolgreich zu verändern. Die Diagnose einer Zungendysfunktion stellt der Kieferorthopäde oder Zahnarzt.

Video zum Thema Schlucken
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